Warum Alexa, Siri & Co. uns nicht immer verstehen
Sich mit sprachgesteuerten Assistenten wie Alexa oder Siri zu unterhalten, ist mittlerweile Alltag sie nach dem Wetter zu fragen oder bitten, einen bestimmten Song zu spielen. Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler der Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg wollen diese Mensch-Maschinen-Interaktion nun aber entscheidend verbessern: Künftig sollen die Systeme komplexere Fragen beantworten und unseren Tagesablauf kennen, um uns gezielt mit Informationen zu versorgen, die uns den Alltag erleichtern.
„Im Kern ist Alexa noch eine sprachgesteuerte Fernbedienung“, erklärt Juniorprofessor Ingo Siegert vom Institut für Informations- und Kommunikationstechnik und Leiter des Forschungsprojektes. „Alexa kann auf klare Kommandos mit festgelegten Aktionen reagieren und Antworten aus einer Wissensdatenbank ausgeben. Ein Gespräch, wie unter Menschen üblich, ist aber noch lange nicht möglich.“
In der interdisziplinärer Studie Unterschiede im Sprechverhalten von Nutzern zwischen Mensch-Maschine- und Mensch-Mensch-Interaktionen („Alexa-Studien“) untersuchen die Wissenschaftler nun, worin sich die Kommunikation der Menschen untereinander von der Interaktion mit technischen Systemen unterscheidet. „Dafür nutzen wir einen eigens entwickelten Datenkorpus - den Voice Assistant Conversation Corpus (VACC), der auf Interaktionen mit Amazons Alexa basiert“, so Siegert. „Wir vermessen quasi verschiedene ‚Gesprächssituationen‘ sowohl zwischen Personen als auch zwischen Menschen und Sprachsystemen, indem wir akustische und lexikalische, also den Wortschatz betreffende Sprechmerkmale erfassen und auswerten. Anschließend vergleichen wir diese Messdaten mit den subjektiven Berichten der Nutzer.“ Ziel ist es, ein Set von Sprachmerkmalen zu finden, durch das sprachgesteuerte technische Systeme erkennen, ob sie vom Nutzer angesprochen werden oder nicht, ohne dass dieser einen Befehl immer wieder mit einem Kommando wie „Alexa ...“ oder „Hey Siri ...“ beginnen muss.
Wo Alexa, Siri & Co. noch dazulernen müssen
In einem Quiz auf dem Schiff MS Wissenschaft, das vom 25. bis 28. Mai 2019 und somit auch pünktlich zur Langen Nacht der Wissenschaft in Magdeburg auf der Elbe Halt macht, kann die interessierte Öffentlichkeit Alexa auf die Probe stellen und die technischen Grenzen sprachgesteuerter Systeme selber testen.